Warum trägt mein Mirabellenbaum keine Früchte? - Ein Teller gefüllt mit Mirabellen
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Sie kennen viele von uns nur aus Film, Kunst und Literatur. Heimisch ist diese Unterart der Pflaume, die gerne mit der Gelben Zwetschge verwechselt wird, bei uns allerdings schon seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert. Experten vermuten, dass sie aus einer Kreuzung zwischen Pflaume und Kirschpflaume oder der Schlehe entstanden ist. Wichtig: Echte Mirabellen sind immer gelb. Rote Früchte sind Kirschpflaumen, keine Mirabellen.

Warum trägt mein Mirabellenbaum keine Früchte?

Mirabellen sind Sommerfrüchte. Abgesehen von einigen früheren Sorten erfreuen sie uns ab August mit ihren Früchten. Einige Züchtungen sind allerdings echte „Volltreffer“ für den Selbstversorgergarten.

Verschiedene Variationen wie zum Beispiel:

Frühe Mirabelle von Bergthold
Ernte ab Ende Juli
Geschmack: aromatisch, süß
Verwendung: Tafelobst, Obstbrand, Konservierung
Diese Sorte ist recht anspruchslos, was Standort und Bodenqualität betrifft.

Mirabelle von Pillnitz
Ernte August bis September
Geschmack: süß-fruchtig
Verwendung: Tafelobst, Obstbrand, Konservierung
Diese Sorte ist robust und wird nur durchschnittlich 3 Meter hoch, also auch für Kleingärten passend. Die Sorte gilt als besonders resistent gegenüber dem Scharka-Virus (Scharka ist die gefährlichste Viruskrankheit bei Steinobst und ist meldepflichtig).

Mirabelle von Metz
Ernte ab Mitte August
Geschmack: sehr aromatisch und saftig
Verwendung: Tafelobst, Obstbrand, Sirup und Konservierung
Die Mirabelle von Metz ist eine der ältesten Mirabellensorten und stammt aus der Region rund um die Stadt Metz in Lothringen. Sie ist von sehr bescheidenem Wuchs und bleibt auch klein, liefert aber konstant hohe Erträge.

Was ist beim Anbau von Mirabellen zu beachten?

Pflanzzeit

Das Mirabellenbäumchen kann ab September in den Boden gesetzt werden. Spätestens aber vor dem ersten Frost.

Lichtverhältnisse

Mirabellen mögen es warm und sonnig. Halbschatten wird aber auch gut toleriert. Gegen einen windgeschützten Standort haben die Bäume nichts einzuwenden. In der freien Natur wachsen sie gerne am Waldrand und im Schutz von Hecken. So bekommen sie ausreichend Sonne, sind vor Wind jedoch gut geschützt.

Fruchtfolge

Auch bei Mirabellen gilt: nicht unmittelbar wieder mit Steinobst nachpflanzen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt: Das Pflanzloch auf 1 Meter Durchmesser erweitern und die Erde großzügig ausheben und durch ein frisches Gemisch aus hochwertiger Pflanzenerde und Humus ersetzen. Bei sandigen Böden großzügig Kompost untermischen.

Nachbarschaftskonflikte

Mirabellen sind selbstbefruchtend. Die Pflanzung mehrerer Bäume intensiviert jedoch die Befruchtung und steigert den Ertrag.

Bodenbeschaffenheit

Ideale Wuchsbedingungen finden Mirabellen in nährstoff- und humusreichen Böden vor, die gut durchfeuchtet sind. Aber auch sandige und lehmige Böden machen den robusten Obstbäumen nicht allzu viel aus. Bei Topfpflanzen ist Staunässe zu vermeiden.

Bewässerung

Mirabellen sind – einmal gut angewachsen – sehr anspruchslos. Auch längere Durststrecken werden gut vertragen.