
Viele starten ihren Tag mit Kaffee, Frühstücksei und weiteren Annehmlichkeiten – das hat alles seinen Preis und gelegentlich machen unsere Eierpreise bereits Schlagzeilen. Wer auf Biohaltung setzt, wird sein Frühstücksei weglassen oder vielleicht eigene Hühner halten? Das ist leider auch nicht kostenlos. Neben dem Hühnerstall sollen Hühner eine Hühnerweide erhalten. In den meisten Fällen muss diese eingezäunt werden, 10 m² pro Huhn lautet die Empfehlung. Und an dieser Stelle legen nicht fliegende Hühner die billigeren Eier, da ein einfacher Zaun zur unüberwindbaren Barriere wird.
Unter den Hühnerrassen werden nicht fliegende Hühner als bodenständig bezeichnet. Sie stehen auf dem Boden vor ihrem Hühnerzaun und bleiben dadurch in ihrer Hühnerweide.
Wie hoch können Hühner eigentlich fliegen? Selbst einige schwere Rassen wie Sulmtaler oder Maran heben vom Boden ab. Das gilt wie bei anderen Hühnerrassen vor allem für Junghühner während die ausgewachsenen lieber am Boden bleiben. Aber gerade einige der leichten Zwerghuhn-Rassen heben richtig vom Boden ab und flattern einem auf die Garage oder sogar auf das Dach. Beispiele wären Zwerg-Lakenfelder oder Zwerg-Friesenhühner. Wenn kein Freilauf möglich ist, wäre eine Voliere anzuraten.
Nicht fliegende Hühner, einige Beispiele
Der BDRG hat rund 180 Hühnerrassen allein in Deutschland anerkannt, weltweit sind es vermutlich weit über tausend. Es gibt also eine gute Auswahl für nicht fliegende Hühner. Tendenziell sind schwere Hühner schlechte Flieger, aber selbst unter den kleinen Hühnerrassen finden sich Nichtflieger.
- Zwerg-Wyandotten – gute Legeleistung
- Zwerg-Barnevelder – genügende Legeleistung
- Zwerg-Orpington – wie die Großform bodenständig, keine gute Legeleistung
- Seidenhühner – das seidige Gefieder vereitelt jeden Flugversuch, keine gute Legeleistung
- Strupphühner – durch das Gefieder ist richtiges Fliegen unmöglich, mittelmäßige Legeleistung
Schwere, nicht fliegende Hühner:
- Australorps – heben kaum noch ab und freunden sich selbst mit reiner Stallhaltung an
- Bielefelder Kennhühner – hohe Legeleistung
- Deutsches Lachshuhn – mit Bart und Latschen, aber nur mittelmäßige Legeleistung
- Cochin – rundliche und wuschelige schwere Hühner mit schlechter Legeleistung
- Brahma – schwere Hühner mit mäßiger Legeleistung, die am Boden bleiben
Zaun für nicht fliegende Hühner
Von Natur aus schlafen Hühner und damit fast alle Hühnerrassen sogar in den Bäumen beziehungsweise auf der Hühnerstange. Hühner können nicht richtig klettern, sie können jedoch hüpfen. Selbst kleine Seidenhühner hüpfen gerne auf höhere Ebenen. Wer ein paar Gegenstände am Zaun abstellt, findet selbst nicht fliegende Hühner vielleicht an ganz anderen Stellen wieder.
Der Hühnerzaun soll innerhalb der Hühnerweide frei stehen. Es darf keine Möglichkeiten zum Überwinden geben. Dann reicht für nicht fliegende Hühner eine Zaunhöhe von 1,4 Metern aus. Etwas weniger kann bei kleinen Hühnerrassen ebenfalls genügen. Sobald die Hühnerweide groß und gut strukturiert ist, werden die Hühner weniger zur anderen Zaunseite wollen.
Hühner können eigentlich nicht richtig fliegen, sie flattern nur kurze Strecken durch die Luft. Gerne flattern sie auf solide Gegenstände wie den Zaun. Sie fliegen also nicht vom Boden über den Zaun, sie fliegen auf den Zaun und erst anschließend geht es weiter.
Hühnernetze sind günstig, versetzbar, aber nicht so schick. Für die feste Hühnerweide wäre ein fester Zaun mit Übersteigschutz sinnvoller. Für Stabmattenzäune gibt es den modularen und damit nachträglich montierbaren Übersteigschutz. Es handelt sich um schräg nach innen stehende Stäbe, durch die Leinen gezogen werden. Die Eckpfeiler des Zauns müssen deswegen stabiler sein.
Selbst ein Stabmattenzaun mit einem guten Meter wird durch einen Übersteigschutz für nicht fliegende Hühner zum unüberwindbaren Hindernis. Meistens bleiben die Hühner freiwillig auf der Hühnerweide und wenn nicht, lässt sich der Übersteigschutz immer noch installieren.
Hühnerstangen im Hühnerstall
Von Natur aus fühlen sich Hühner während der Nacht hoch oben in den Bäumen sicher. Sie bevorzugen instinktiv die höchste Hühnerstange. Diese sollen deswegen alle auf gleicher Höhe sein und genug Platz für jedes Huhn bieten. Selbsterklärend müssen die Hühnerstangen für nicht fliegende Hühner niedriger hängen.
Nur wenige Hühnerrassen nächtigen am Boden. Brahma, Cochin oder Orpington gehören dazu. Selbst diese Hühner freuen sich, wenn es dicht über dem Boden einige Hühnerstangen gibt.
Je nach Größe der Hühner müssen die Hühnerstangen etwas breiter oder schmaler sein. Für normalgroße Hühner reichen Holzlatten mit geglätteten Kanten in einer Stärke von 4 bis 5 cm und 20 cm Breite pro Henne. Für kleine Rassen ein cm weniger, für große ein cm mehr. Nach dem Glätten der Kanten sollen diese Hühnerstangen schon eher achteckig erscheinen. Splitterndes Holz ist zu vermeiden.
Auch nicht fliegende Hühner fühlen sich wohler, wenn sie ihre Instinkte ausleben dürfen.