Nutzgarten auf dem Balkon - Kräuter in Töpfen
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Ist ein Nutzgarten auf dem Balkon möglich? Ein Frühbeet, Hochbeet und Mini-Gewächshaus in der All-in-One-Variante wie oben beschrieben, ist auch für den Balkon eine gute Idee. Die kleinen Pflanzen können den Winter über auf der warmen Fensterbank vorgezogen werden und dann in das geschützte Frühbeet übersiedeln. Am Balkon profitiert man hier zusätzlich von der Wärme, die von der Hauswand reflektiert wird.

Bei Südlage kann auch auf dem Balkon an Spalierobst (in Form von Säulenobst) gedacht werden. Die Klassiker Apfel, Birne und Kirsche bieten sich natürlich an, aber auch Pfirsiche oder Aprikosen gibt es in robusten Züchtungen speziell für ein Leben im Topf. Sie können in der kühlen Jahreszeit mit Vlies bedeckt werden, profitieren ebenso von der Lage an der Hauswand und können den Eigenbedarf an Sommerobst abdecken. Auch diese Bäume sollten, selbst wenn sie „nur“ im Topf stehen, regelmäßig professionell beschnitten werden. In speziellen Kursen für Hobby-Gärtner kann man auch diese Kunst selbst erlernen und benötigt keine Hilfe von außen.

Töpfe sind sehr vielseitig für den Nutzgarten auf dem Balkon einsetzbar. Sie sind platzsparend, können immer wieder von A nach B geräumt und im Herbst platzsparend zwischengelagert werden. Grundsätzlich kann in einem Topf mit ausreichend guter Erde und regelmäßiger Bewässerung alles wachsen, was auch direkt im Boden Wurzeln schlagen würde. Gurken, Zucchini und Spinat zum Beispiel sind da ganz unkompliziert. Eine sichere Bank unter den Topfpflanzen für den Balkon sind auf jeden Fall:

Salat

Ein wenig unorthodox mag es erscheinen, aber Salatköpfe gedeihen auf dem Balkon am besten in Blumenkästen. Verschiedene Sorten – farblich abwechselnd gesetzt – sind ein schmackhafter und vitaminreicher Hingucker. Sie verschwenden dadurch gleichzeitig garantiert keinen Platz.

Tomaten

Sie können auf der Fensterbank vorgezogen und nach den Eisheiligen umgetopft und ins Freie übersiedelt werden. Aber Achtung, Tomaten mögen keine Nässe von oben, eine Überdachung sollte ihnen daher gegönnt werden. Diese schützt sie auch vor allzu intensiver Sonne. Tomaten benötigen speziell in einem Topf sehr viel Wasser. Beim Einpflanzen sollte ein entsprechend hoher Rand dafür angedacht werden. Ist mit Windböen oder Sturm zu rechnen, sollte eher auf Buschtomaten gesetzt werden. Sie werden maximal 60 cm hoch und trotzen so den Naturgewalten. Geschmacklich punkten Kirschtomaten. Auch hängende Sorten gibt es bereits, die gerne den Sommer über in einer Blumenampel verbringen.

Paprika und Chilis

Auch sie sind zuverlässige Mitbewohner auf dem Balkon. Besonders Paprikapflanzen liefern im Topf reiche Ernte und sehen darüber hinaus auch sehr dekorativ aus. Wer gerne alles aus einer Hand mag, nimmt im Spätsommer Samen ab und trocknet diese bei Raumtemperatur. Der Anzucht aus eigener Vermehrung steht im nächsten Frühjahr dann nichts mehr im Wege.

Beeren

Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren usw. sind wunderbar für die Anzucht am Balkon geeignet. Der eigene, ganz persönliche Naschgarten ist mit ihnen garantiert. Erdbeeren sollten keinen direkten Kontakt mit dem Erdreich haben, da die reifen Früchte sonst schnell zu schimmeln beginnen. Eine Lage Stroh dazwischen kann das verhindern. Auch sie gibt es als platzsparendes Säulenobst oder hängende Varianten für Blumenampeln.

Kräuter

Sie können in kleineren Töpfen, Körben oder Ampeln platzsparend zwischen den „Großen“ wachsen und gedeihen. Die meisten Küchenkräuter schätzen allzu viel direkte Sonne ohnehin nicht und freuen sich über ein Schattendasein. Robust und an der Hauswand ganzjährig im Freien stehen können Rosmarin und Salbei. Basilikum übersiedelt lieber erst im Vollfrühling nach draußen. Wer gerne Cocktails mixt, wird sich über Minze aus dem eigenen Nutzgarten auf dem Balkon besonders freuen. Die Sortenvielfalt ist hier mittlerweile international.