Vor einem Holunderstrauch sollte man seinen Hut ziehen – so ein altes Sprichwort. Sie ist eine der vielseitigsten Nutz- und Heilpflanzen in unseren Gärten, allerdings auch kaum loszuwerden, so man das denn möchte. Nur welcher Holunder ist der Beste?
Welche Sorten des Holunders gibt es?
Schwarzer Holunder:
Ihn kennt man als breitwüchsigen Strauch, in der freien Natur auch als Baum, der bis zu 7 m hoch werden kann. Für den Obstbau gibt es spezielle Züchtungen als Halbstamm. Ab August und September können seine Beeren geerntet werden. Diese sind besonders reich an Vitamin C und Kalium. Seine Blüten sind nicht nur eine Augenweide, sondern können zu Sirup und Sekt verarbeitet und in Bierteig getunkt und gebacken werden. Der Saft und die Beeren, aber auch Tee aus der Rinde und den Blütenständen sind in der Volksmedizin anerkannte Heilmittel gegen Grippe, Erkältung und Erkrankungen der Harnwege.
Roter Holunder:
Er kommt in Natur und Garten als üppiger Strauch daher, der ab Juli reife, tiefrote Beeren ausbildet. Sie werden ähnlich verarbeitet und verwendet wie jene des Schwarzen Holunders.
Zwergholunder:
Dieser Busch wird ca. 60 bis maximal nur 150 cm hoch und darf mit Fug und Recht als Giftzwerg bezeichnet werden. So ziemlich alles an ihm ist (sehr!) giftig, außerdem verströmt er einen äußerst unangenehmen Geruch.
Welcher Holunder ist der Beste und was ist beim pflanzen zu beachten?
Pflanzzeit
Am besten geeignet sind wieder Frühling und Herbst.
Lichtverhältnisse
Halbschatten und volle Sonne dürfen es gleichermaßen gerne sein.
Nachbarschaftskonflikte
Schwarzer Holunder kann bis zu 7 m, roter bis zu 4 m hoch werden. Beide tendieren zur Ausbreitung, was bei der Standortfrage unbedingt berücksichtigt werden sollte. Doch er mag auch ausgewählte Gesellschaft: Johannisbeeren, Brombeeren und ein Fliederbusch dürfen gerne in seiner Nähe wachsen.
Bodenbeschaffenheit
Idealerweise ist der Boden für den Holunder nährstoff- und humusreich und kann Feuchtigkeit gut speichern. Da er jedoch zu den außerordentlich robusten und zähen Pflanzen zählt, kann man auch nicht wirklich viel falsch machen.
Bewässerung
Ist der junge Strauch oder Baum gut angewachsen, kann man die Bewässerungsfrage getrost in die Hände von Mutter Natur legen. Als typische Grenzpflanze, die sich gern am Wegesrand, Bachbett oder Waldrand ansät, ist der Holunder ein Überlebenskünstler.