Kohl ist hierzulande ein typisches Wintergemüse, das lange haltbar ist. Vor allem die Sorten Weißkohl und Rotkohl sind als Wintergemüse bekannt.

Allerdings gibt es es noch weitaus mehr Kohlsorten als Weiß- und Rotkohl, die Vielfalt ist das was Kohl immer populärer werden lässt.

Welche Kohlsorten gibt es?

Chinakohl

Er stammt tatsächlich ursprünglich aus China. Meist wird er in einem Atemzug mit Salat erwähnt, zählt botanisch jedoch zu den Kohlarten. Er punktet mit seinem feinen Geschmack und der Tatsache, dass er sowohl roh als auch im Rohr überbacken oder gebraten zubereitet werden kann. Er hat kaum Kalorien, dafür liefert er reichlich Vitamin A und C, Folsäure und Beta-Carotin. Für Vegetarier und Veganer besonders interessant macht ihn sein hoher Eisengehalt.

Blumenkohl

Er ist unter vielen Bezeichnungen bekannt. Am geläufigsten sind: Karfiol (Österreich), Käsekohl, Blütenkohl, Traubenkohl, Minarett-Kohl oder Italienischer Kohl. Die Namensvielfalt bietet schon einen dezenten Hinweis auf seine Vielseitigkeit in der Zubereitung. Er eignet sich als Salat ebenso wie als Gemüse. Neuerdings kommt ihm im Zuge der Low-Carb-Ernährung ganz besondere Bedeutung zu. Dort werden aus ihm Pizzaböden, Reis, Püree und sogar Steaks und Buffalo Wings zubereitet. Veganer schätzen ihn als Basis für Gerichte, die Käse und Ei verlangen würden (z. B. Fettuccine Alfredo).

Rotkohl

Aus unserer traditionellen Hausmannskost ist dieser beständige Vertreter der Kohlgemüse kaum wegzudenken. Doch auch als Rohkost-Salat ist er ein Hit und überzeugt sogar als Steak aus dem Ofen für die vegetarische und vegane Küche. Je nach pH-Wert des Bodens kann der Rotkohl seine Farbe ändern. In sauren Böden erscheint diese eher rot, in alkalischen Böden tendiert sie eher ins Bläuliche. Dieser Umstand mag auch dafür verantwortlich zeichnen, dass er umgangssprachlich mal als Rotkraut, mal als Blaukraut Erwähnung findet.

Spitzkohl

Er wirkt eher unscheinbar, hat es aber in sich. Spitzkohl ist ein hervorragender Vitamin C-Lieferant. Die in ihm enthaltene Ascorbinsäure wird beim Kochen in Vitamin C umgewandelt. Aus diesem Grund wurde und wird er noch heute zu Sauerkraut verarbeitet. Dank dieser besonderen Form der Konservierung werden wir auch den Winter über zuverlässig mit dem so wichtigen Vitamin versorgt.

Wirsing

Er verdankt der aktuellen Smoothie-Bewegung in heimischen Küchen ein nie da gewesenes Revival. Früher als Essen für arme Leute verschrien, kommt Wirsing nun bereits zum Frühstück oder als Powersnack für zwischendurch in den Mixer. Was ihn neben seinem hohen Vitamingehalt so besonders wertvoll macht, ist sein hoher Anteil an Vitamin B6, welches im Körper für die bestmögliche Eiweißverwertung und ein gut funktionierendes Nervensystem sorgt. Darüber hinaus enthält er Folsäure, Kalium, Kalzium und Eisen. Ballaststoffe regeln den Blutzucker, halten unser Sättigungsgefühl im Zaum und sorgen für eine gute Verdauung. Sekundäre Pflanzenstoffe im Wirsing unterstützen unser Immunsystem, besonders in der kalten Jahreszeit.

Rosenkohl

Alle Kohlarten sind grundsätzlich sehr gesund. Aber Rosenkohl ist der Klassenbeste unter ihnen. Nicht nur, dass er geschmacklich wirklich hervorragend zu so ziemlich allen Gerichten dieser Welt passt, auch seine Inhaltsstoffe überzeugen. Neben den Vitaminen A und C, Folsäure, Eisen und Kalzium bringen die grünen Powerkugeln einen recht hohen Proteingehalt mit in die Bilanz. 100 g Rosenkohl liefern uns fast 4 g Eiweiß. Seine sekundären Pflanzenstoffe sind in der Lage, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu senken und stärken den Körper bei Erkältungen. Doch auch bei Arthritis, Asthma und sogar Autismus wurden Verbesserungen der Symptome durch den Verzehr des unscheinbaren Rosenkohls festgestellt. Dafür verantwortlich zeichnet Sulforaphan. Es bekämpft freie Radikale und Entzündungsherde im Körper. Sie sind jene Vorgänge, die die moderne Medizin als mögliche Ursachen für Autismus im Fokus hat. Sulforaphan ist neben Rosenkohl auch reichlich in Brokkoli und Blumenkohl enthalten.

Grünkohl

Anderen Baustellen im menschlichen Körper widmet sich der Grünkohl mit seinen Inhaltsstoffen. Vitamin A und Lutein sind gut für unsere Sehkraft. 500 mg Kalium pro 100 g Grünkohl wirken entwässernd und entlasten so das Bindegewebe. Sein hoher Eisengehalt fördert die Blutbildung. Kalzium und Phosphor unterstützen unseren Knochenbau und unsere Zähne.

Weißkohl

Wieder andere Vorteile bringt der Klassiker unter den Kohlarten mit sich. Weißkohl gilt in der Volksmedizin als Lebensmittel und Heilmittel gleichermaßen. Er wirkt sich stabilisierend auf unseren Blutzuckerspiegel aus, hält die Cholesterinwerte in Balance und wird daher im Rahmen von Diäten und Ernährungsumstellungen immer ganz besonders empfohlen. Seinen vorübergehenden Höhepunkt an Popularität verschaffte ihm die Kohlsuppendiät, die vor einigen Jahren groß in Mode war. Doch er kann tatsächlich noch mehr. Bei Geschwüren und Auffälligkeiten im Magen-Darm-Trakt konnte ein Rückgang innerhalb weniger Wochen nach Beginn einer Weißkohl-Kur beobachtet werden.

Kohl neben Kohl pflanzen? Eher kein Kohl nach Kohl!

Pflanzzeit

Sämtliche Vertreter der Kohlfamilie werden idealerweise am Fensterbrett, im Frühbeet oder im Gewächshaus vorzogen und übersiedeln erst als einigermaßen stabile Jungpflanzen ab Mitte April ins Freie. Wer konstante Kohl-Ernten einfahren möchte, pflanzt frühe, mittlere und späte Sorten in Folge, allerdings nicht auf dieselbe Stelle.

Lichtverhältnisse

Sonne oder Halbschatten sind für Kohlgemüse optimal.

Fruchtfolge

Alle Kohlarten zählen zu den Starkzehrern. Wo einmal Kohl gewachsen ist, sollte die nächsten drei Jahre mindestens keiner mehr folgen. Alle Vertreter der Kategorie Mittelzehrer wie z. B. Möhren, Salat, Mangold oder Fenchel sind aber willkommen. Im Jahr darauf können Gemüse aus dem Milieu der Schwachzehrer wie z. B. Spinat oder Mangold folgen.

Nachbarschaftskonflikte

Erbsen, Kartoffeln, Lauch, Salat, Sellerie, Spinat und Tomate unterstützen sich und den Kohl gegenseitig positiv im Gemüsebeet. Weniger gern gesehene Nachbarn hingegen sind Zwiebeln und Knoblauch.

Bodenbeschaffenheit

Kohlarten lieben tiefgründige, nährstoffreiche und humusreiche Böden, die in der Lage sind, Feuchtigkeit gut zu speichern. In sandigen Böden würde das Wasser zu schnell versickern. Lehmige Böden geben die Nährstoffe dafür nicht schnell genug an die Pflanze ab. Die Gabe von Kompost und das Auflockern des Bodens bieten dem Kohl gute Unterstützung beim Wachsen.

Bewässerung

Kohlgemüse liebt konstant feuchtes Erdreich. Regelmäßiges Gießen ist daher unerlässlich.