Die richtige Pflege während des Wachstums

Gartenarbeit was ist zu tun - Kleinkind gießt die Beete mit einer Gießkanne
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Wenn im Gemüsebeet alles zufriedenstellend wächst und gedeiht, fängt die eigentliche Arbeit des Gärtners erst an. Wo Nutzpflanzen wachsen, wächst auch Unkraut. Leider hat dieses die unangenehme Eigenschaft, sich schnell auszubreiten und in den Vordergrund zu drängen, was viele Nutzpflanzen nicht gut aushalten können. Ihnen fehlen dadurch Licht und Luft. Regelmäßig jäten ist daher Pflichtprogramm.

Im Zuge dieser Arbeit kann der Boden auch gleich geharkt werden. Die so entstehende inhomogene Oberfläche lässt die Feuchtigkeit im Erdreich langsamer verdunsten, der Boden trocknet nicht ganz so schnell aus.

Gartenarbeit was ist zu tun? – Richtiges Düngen ist das A und O

Düngen ist ein schwieriges, um nicht zu sagen: heiß diskutiertes Thema unter Gärtner. Diametral gegenüber stehen sich zum einen das Interesse, möglichst reiche Ernteerträge verbuchen zu können, um die angestrebte Selbstversorgung auch zu verwirklichen. Zum anderen soll der eigene Garten unbedingt so biologisch und ursprünglich wie möglich gehalten werden. Nicht nur, dass wir seine Früchte gerne auch roh verzehren wollen, Kinder und Haustiere sollen sich dort auch ungehindert aufhalten und wohlfühlen können, ohne dass man Angst vor Vergiftungen oder Verätzungen haben muss. Diesem Umstand sollte man übrigens auch bei der Auswahl der Zierpflanzen Rechnung tragen. Gerade einige der schönsten unter ihnen sind hochgiftig.

Neben der Gabe von Kompost sind folgende biologische Dünger eine sichere Bank für Pflanze, Mensch und Tier:

Brennnesseljauche

Sie trägt das Wort „Jauche“ nicht umsonst in ihrem Namen. Fertig zubereitet ist sie eine geruchstechnische Zumutung sondergleichen, aber dafür rein biologisch und sehr effektiv. Dafür sorgen Kieselsäure, Kalium und Stickstoff, die in ihr enthalten sind. Die Jauche besteht aus frischen Brennnesseln und idealerweise Regenwasser, notfalls geht Leitungswasser aber auch. Die Hardliner unter den Bio-Gärtnern pflanzen die dafür verwendeten Brennnesseln sogar auch im eigenen Garten an. Der Komposthaufen eignet sich dafür z. B. hervorragend. Damit ist nicht nur den Gemüsepflanzen gedient, auch viele Insekten profitieren von ihrem Anbau. 1 Kilo frische Brennnesseln kommen in 10 Liter Wasser und werden gut verrührt. Luftdicht verschlossen, soll das Gemisch nun 14 Tage seine Kräfte entfalten dürfen. Wer den unangenehmen Geruch ein wenig abmildern möchte, gibt Gesteinsmehl dazu.

Die Jauche sollte täglich umgerührt werden. Erst wenn dabei keine Blasen mehr gebildet werden, ist sie einsatzbereit. Sie wird nun durch ein Sieb abgegossen. Die festen Bestandteile können als Mulch verwendet werden. Die flüssigen werden im Verhältnis 1:10 dem Gießwasser beigemischt. Zur Schädlingsbekämpfung kann die betroffene Pflanze damit auch besprüht werden, allerdings nur, wenn ihre Blätter nicht zum Verzehr gedacht sind.

Urgesteinsmehl

Dieses ist im gut sortierten Fachhandel in verschiedenen Packungsgrößen und Varianten erhältlich. Wie sein Name bereits verrät, wird es aus fein vermahlenen Mineralien gewonnen, hauptsächlich kommen Lava und Basaltgestein dafür infrage. Es unterstützt die Pflanze ganz natürlich in ihrem Wachstum, indem es seine Mineralien und Spurenelemente – allen voran die wichtige Kieselsäure – abgibt. Sie macht sie zudem widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

Hornmehl/Hornspäne

Aus dem Horn und den Hufen von Rindern wird das wertvolle und stickstoffreiche Hornmehl hergestellt. Geruchsempfindliche Nasen sollten sich Alternativen überlegen – es riecht sehr intensiv. Aufgrund seiner natürlichen Herkunft gilt es zwar als biologischer Dünger, dennoch sollte man dabei im Blick haben, dass auch hier große Mengen des Schlachtviehs aus dem Ausland importiert werden. Welches Futter diese Tiere unter welchen Haltungsbedingungen erhielten, kann daher nicht nachvollzogen werden. Ähnlich unserem menschlichen Haar und unseren Fingernägeln spiegelt sich jedoch die Ernährung auch bei Rindern in Horn und Hufen wider.

Hornmehl ist dafür recht günstig und in drei verschiedenen Körnungen erhältlich: Hornspäne, Horngrieß und Hornmehl. Gemüse mit Hornmehl zu düngen ist nur bedingt effektiv. Gut eine Woche benötigt der Dünger, um seine Wirkung zu entfalten. Tomaten, Paprika, Gurken und Kürbisse profitieren sehr wohl von dem stetig abgegebenen Stickstoff des Horndüngers. Schnell wachsende Gemüsesorten wie Salat oder Radieschen hingegen „erleben“ die Wirkung des Düngers kaum.

Schafwollpellets

Die feuchtigkeitsspeichernde Eigenschaft der Schafwolle macht sich dieser ökologische Langzeitdünger zunutze. Schafwolle wird ohne chemische Zusätze zu Pellets gepresst, die beim Setzen der Pflanze um die Wurzeln herum verteilt werden. Je nach Größe der Pflanze und Bedarf variiert die Menge. Wer auf Qualität achtet, kauft Pellets aus 100 Prozent Schafschurwolle. Das Herkunftsland muss auf der Verpackung angegeben sein.

Fertige Düngermischungen auf biologischer Basis

Der Fachhandel hat den Trend der Zeit zum biologischen Düngen Gott sei Dank erkannt. Zahlreiche Fertigmischungen können bedenkenlos und verhältnismäßig einfach im heimischen Garten verwendet werden. Prädikate wie „kinder- und haustierfreundlich“ sind schon mal ein guter Hinweis. Im Zweifelsfall aufmerksam die Inhaltsstoffe studieren. Die Basics für diese Dünger sind unter anderem Sojabohnen, Traubenkerne und Kakaoschalen. Manche Mischungen führen Kieserit als Inhaltsstoff auf. Dabei handelt es sich um einen Magnesium-Schwefeldünger, was erst mal nicht biologisch klingt. Er ist in EU-Ländern allerdings zum Einsatz im ökologischen Landbau zugelassen.

Häufige Fehler beim Düngen

Zu viel ist hier genauso schlecht wie zu wenig. Grundsätzlich düngt man die Pflanze ca. zwei Wochen nachdem sie gesetzt wurde. Zu beachten gilt es die individuellen Bedürfnisse sowie die Beschaffenheit des Bodens. Manche Pflanzen würden bestenfalls keinen Nutzen davon haben, im schlechtesten Fall könnten sie sogar an einer regelrechten Nährstoffüberdosis erkranken. Pflanzen im Topf, die den Winter über im Haus oder an einem anderen geschützten Platz verbringen dürfen, sollten ebenfalls nicht durch Düngen im Herbst aus der Ruhe gebracht werden – im wortwörtlichen Sinn.