Wie plane ich meinen Garten richtig - Schreibtische, Kaffee und Notizbuch
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Wie plane ich meinen Garten richtig und ist wie bei einer Immobilie auch beim Garten die Lage entscheidend? Vieles schließt die Höhenlage schon einmal von vornherein aus. Wer nicht gänzlich auf Permakultur umsteigen will, nimmt die natürlichen Gegebenheiten hin und richtet den Garten nach ihnen aus. Gegen die Natur zu arbeiten, hat in der Geschichte der Landwirtschaft noch nie funktioniert.

Ähnliches gilt für die Lichtverhältnisse. Ist ein Altbestand (Streuobstwiesen, Gemüsegarten, Blumenbeete) vorhanden, so bietet dieser fürs erste schon mal eine gute Orientierung. Aber auch aus der Not eine Tugend zu machen, ist im Garten kein Akt der Verlegenheit, sondern eine äußerst clevere Idee:

Bei steinigen Böden etwa, die auch mit größter Mühe kein Fruchtgemüse hervorbringen würden, empfiehlt sich die Anlage eines Steingartens.

Auch Trockenbeete mögen es extrem. Sie lieben die volle Sonne und sind daher für Gäste aus dem Süden ideal: Thymian und Lavendel, Oregano, Judasbaum und Sommerflieder sorgen für Abwechslung. Wo kein Obst und kein Gemüse angebaut werden kann, soll eben etwas Schönes erblühen.

Schotter/Schotterboden hingegen kann durch die Beigabe von Humus und Lehm relativ einfach aufgewertet werden und zum Beispiel Aprikosenbäume oder sogar Nektarinen beherbergen, die beide gut durchlässige Böden schätzen.

Das Spiel mit der Sonne: Licht und Schatten

Nicht alle Pflanzen lieben direktes Sonnenlicht. Manche profitieren davon, fordern aber gerade im Hochsommer ihren Tribut, wenn das Bewässern zur tagesfüllenden Aufgabe wird. Kürbisse und Zucchini etwa lieben es warm, kommen aber auch ein oder zwei Tage ganz gut ohne Wasser aus. Tomaten hingegen verzeihen so eine Nachlässigkeit eher selten, mögen aber auch kein Wasser „von oben“ – egal, ob es direkt aus den Wolken oder der Gießkanne kommt. Für Sonne und Wasser gilt gleichermaßen: Zu viel ist mindestens so schlecht wie zu wenig. Und gerade beim Bewässern ist abgestandenes Regenwasser die erste Wahl. Wer keine Zisterne mit Pumpstation sein Eigen nennen kann, wird am exzessiven Schleppen von Gießkannen nicht vorbeikommen.

Wie plane ich meinen Garten richtig? – Fruchtfolge und Nachbarschaftskonflikte

Pflanzen sind Lebewesen. Jede Gärtnerin und jeder Gärtner kann das bestätigen. Sie reagieren auf Vernachlässigung genauso wie auf Kritik. Sie werden von Lob angespornt und hören sogar gerne Musik, wie wissenschaftliche Studien zeigen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es Pflanzen gibt, die sich partout nicht leiden können. Diese Zwistigkeiten zeigen sich im Allgemeinen durch Wachstumsverweigerung. Die Pflanzen streiken und gehen ein. Wer den Garten möglichst lange bewirtschaften und abernten möchte, hält sich also zum einen an die Gegebenheiten der Fruchtfolge, und respektiert zum anderen bestimmte Animositäten seiner Bewohner.

Die Fruchtfolge:

Fruchtfolge oder Fruchtwechsel bezeichnet die Abfolge der verschiedenen Gemüsesorten im Garten. Das Gartenjahr beginnt im Frühjahr mit den Vorkulturen. Zu ihnen zählen Kopfsalat, Spinat, Radieschen und Rettich. Je kürzer die Entwicklungszeit der jeweiligen Sorte, desto besser. Manche Vorkulturpflanzen können zweimal hintereinander angepflanzt werden, allerdings nicht an derselben Stelle. Im Frühsommer folgen dann die Hauptkulturen. Auch für sie gilt: Gleiche Sorten am besten erst nach drei Jahren wieder an Ort und Stelle pflanzen. Betroffen davon sind besonders Möhren, Zwiebeln, Erbsen, Lauch, Sellerie und Rote Rüben. Im Herbst kann noch einmal mit den sogenannten Nachkulturen ein ertragreicher Ausklang im Gemüsebeet erfolgen. Sämtliche Pflanzen aus dem Spektrum der Vorkulturen erfüllen hierfür die Bedingungen.

Auf gute Nachbarschaft:

Feldsalat ist der unkomplizierteste Bewohner im Beet und kommt mit allen klar. Sein exotisches Pendant, die Asia- oder Pflücksalate hingegen hegen Aversionen gegen Erdbeeren, Kohlgewächse und Zwiebel. Auch Zucchini, Kürbis und Mangold sind kompatibel mit anderen Gemüsesorten. Rote Bete mag keine Möhren, keinen Spinat oder Mangold neben sich. Knoblauch duldet keine Bohnen, Erbsen oder Kohlgewächse in seiner Nachbarschaft. Die Liste kann noch fortgeführt werden. Wie auch wir Menschen sind Pflanzen höchst individuell und wählerisch in ihrem Umgang.

Bodenbeschaffenheit

Wie sich der Boden im eigenen Garten zusammensetzt, ist essenziell für alle weiteren Pläne und Schritte zu seiner Nutzung und Bepflanzung. Böden unterscheiden sich augenscheinlich in ihrer Struktur und Zusammensetzung. Besonders wichtig ist hierbei das Verhältnis zwischen organischen und mineralischen Komponenten. Zu ermitteln gilt es auch den pH-Wert. Er gibt Aufschluss darüber, ob der Boden tendenziell eher sauer, basisch oder neutral ist.

Eine Bodenprobe lässt sich am besten professionell von einem Labor durchführen. Dies kostet zwar Geld, liefert dafür aber die exaktesten Ergebnisse. Wer gerne selbst das Erdreich analysieren möchte, führt eine Schlämmprobe durch. Anleitungen dafür liefern Internet und YouTube reichlich. Dasselbe gilt für die Ermittlung des pH-Werts.

Bodenarten

Sandböden: Sie sind von Natur aus nicht sehr fruchtbar und benötigen mehr Wasser. Ihr Ertrag kann durch die Zugabe von Humus, organischem Dünger, Lehm oder Tonmineralien gesteigert werden. Für sie eignet sich auch das Mulchen (siehe weiter unten) zur Verbesserung ganz besonders.

Lehmböden: Sie sind die idealen Böden für den Gemüseanbau. Der Lehm verfügt über hervorragende Speicherqualitäten von Feuchtigkeit, was das Bewässern einfacher macht.

Ton- und Marschböden: Wer nach längeren Regenperioden seinen Garten tagelang nicht oder nur mit Gummistiefeln betreten kann, darf sich dieser Bodenart gewiss sein. Sie enthalten zwar viele Nährstoffe, benötigen aber viel Hingabe in Form von Umstechen des Bodens, Einbringen von Humus und Dünger sowie der Beigabe von Sand.

Mulchen

Eine biologische, einfache und kostengünstige Möglichkeit, kargen Boden optimal aufzuwerten, ist das Mulchen. Es kann für Rasen aber auch beim Obst- und Gemüseanbau gute Erfolge erzielen. Der Boden wird dabei mit Grasschnitt oder Laub bedeckt. Dies kann von Hand geschehen, es gibt aber auch eigene Geräte dafür, ähnlich einem Rasenmäher.

Mulch hält bei Hitze Feuchtigkeit im Boden und speichert gleichzeitig die Tageswärme. Dadurch wird die Wachstumsphase verlängert. Bei starkem Regen oder Wind wird durch die Mulch-Schicht das Auswaschen des Bodens bzw. die Erosion verhindert. Das besonders Geniale daran: Die Mulch-Schicht kompostiert sich selbst. Sie liefert somit eine konstante Nährstoffzufuhr und wirkt als organischer Dünger. Mithilfe der Regenwürmer und anderen Nützlingen wird das Mulch-Material immer tiefer in die Bodenschichten eingebracht. Aber auch gegen allzu stark wachsendes Beikraut ist Mulchen eine sanfte Waffe. Die Mulch-Schicht schützt vor allzu viel Sonnenlicht, was das ungehinderte Wachstum ein wenig einzudämmen vermag.

Umstechen/Harken

In weniger schwierigen Fällen reicht es aus, die verkrustete Oberfläche des Bodens mit Schaufel, Spitzhacke oder Harke zu lockern. Unerwünschtes Beikraut wird entfernt und die Oberflächenstruktur des Erdreichs wird aufgebrochen. Dies beugt zu rascher Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit vor.