Der optimale Lagerraum für die Selbstversorgung

Wie lagert man Obst und Gemüse im Vorratsraum

Wie lagert man Obst und Gemüse - Gemüse in Holzkisten
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Ein Vorratsraum ist die persönliche Schatzkammer der Selbstversorgungs-Gärtner. Der Anblick voller Regale mit Erzeugnissen aus dem eigenen Garten und der eigenen Küche versetzt nicht nur emotional in Hochstimmung, er beruhigt auch im Hinblick auf die bevorstehenden Wintermonate. Kühl, dunkel und frostsicher sollte die Speisekammer sein. Wenn Luft zirkulieren kann, freuen sich zum Trocknen aufgehängte Kräuterbüschel aber auch Lagergemüse wie Kartoffeln. Die Regale sollten unbedingt an Decke oder Wand fixiert werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die mühsam erarbeitete Ernte einer instabilen Konstruktion zum Opfer fällt. Ein Vorratsraum erfreut aber nicht nur uns Menschen. Mäuse und Ratten finden unsere Vorräte mindestens genau so unwiderstehlich wie wir. Der beste Schutz gegen sie: Potenzielle Schlupflöcher am Boden dicht machen und die Tür niemals länger als unbedingt notwendig offenstehen lassen.

Wie lagert man Obst und Gemüse im Erdkeller

Wer das große Glück hat, einen Erdkeller sein Eigen nennen zu dürfen, hat in Sachen Vorratshaltung ganz klar die Nase vorn. Ein Erdkeller bietet die idealen Bedingungen in Sachen Temperatur und Licht. Bei Erdkellern handelt es sich um Anlagen mit weit zurückreichender Tradition, wie bereits archäologische Funde aus vor-römischer Zeit dokumentieren. Von Natur aus kühl und dunkel, boten sie lange vor der Erfindung der Tiefkühltruhe zuverlässige Bedingungen für die Haltbarmachung von Lagergemüse und anderen Vorräten. Wenn der Platz im Garten groß genug ist, spricht aber auch absolut nichts dagegen, sich im 21. Jahrhundert einen ökologisch, ökonomisch und optisch ansprechenden Erdkeller selbst anzulegen. Von ausgetüftelten Konstruktionen, die den kunstvoll angelegten Eishäusern adeliger Herrschaftssitze Konkurrenz machen könnten, bis hin zu ganz pragmatischen Modellen, denen fertige Betonringe aus dem Baumarkt als Grundgerüst dienen, sind der Fantasie und dem Heimwerker-Geist kein Limit auferlegt.

Wie lagert man Obst und Gemüse in einer Erdmiete

Auch sie kennen wir in Europa bereits seit der Eisenzeit, wo diese Vorratsgruben schon zur Lagerung und zum Schutz der Vorräte vor Feinden und Tieren angelegt wurden. Im Prinzip handelt es sich um Gruben, die früher mit Lehm ausgekleidet und nach Einlagerung der Vorräte mit Erde bedeckt wurden. Aus der Mode gekommen ist dieses Patent aber niemals wirklich. Es benötigt wenig Platz und ist in wenigen Arbeitsschritten angelegt. Die Grube sollte nicht zu weit vom Haus entfernt sein, um Weg und Zeit zu sparen. Eine Anhöhe eignet sich perfekt dafür, damit kein Wasser hineinlaufen kann. Am Boden der Grube sollte eine Sandschicht als Isolierung eingebracht werden. Wenn im Garten ein Walnussbaum steht, so empfiehlt sich eine Schicht seines Laubes für den Boden, da es Mäuse und andere Nager fernhält.

Aber auch das Einbauen von verschiedenen Gerätschaften, die die Nahrungsmittel zusätzlich schützen, hat enorme Vorteile und bedient einmal mehr den Recycling-Gedanken. Geeignet sind: alte Weinkisten, ein großer alter Kochtopf oder ein Fass. Wer keine Angst vor kreativen Experimenten hat: Das Internet liefert auch reichlich Anleitungen, um Erdmieten aus alten Kühlschränken, Waschmaschinen(trommeln) oder Regentonnen zu bauen. Wichtiger ist in jedem Fall eine feste Abdeckung, die kein Wasser durchlässt. Diese kann zusätzlich mit einer Plastikplane geschützt und im Winter mit Stroh oder Reisig isoliert werden.

Wichtig:
Gemüse, welches in Erdkeller oder Erdmiete eingelagert werden soll, darf auf keinen Fall gewaschen werden. Die Erdschicht schützt vor Austrocknung, aber auch vor Fäulnis und Verderben. Das Gemüse muss in einwandfreiem Zustand sein. Eine schadhafte Kartoffel kann die ganze Ernte im Lager ruinieren. Manche Gemüsesorten – wie etwa Kartoffeln – sind sehr frostempfindlich und können in einer schlecht isolierten Erdmiete verderben und ungenießbar werden. Obst und Gemüse muss darüber hinaus immer in getrennten Erdmieten gelagert werden. Vor allem Äpfel sind bekanntermaßen schlechte Nachbarn im Winterquartier.