Ein altes Sprichwort besagt, dass Sonne, die an Heiligabend oder Ostersonntag durch Apfelbäume scheint, ihrem Besitzer ein gutes Jahr verspricht. Anders gedacht könnte man natürlich auch folgern, dass ein Garten mit Obstbäumen und Gemüsebeeten generell nur Gutes erwarten lässt. Selbst wenn die Pflege und das laufende „Tagesgeschäft“ je nach Größe des Gartens zu einem Fulltime-Job werden kann, ist das Gefühl, die eigene Ernte einzubringen und den Winter über von diesen Vorräten zu zehren, unbeschreiblich befriedigend und einfach unbezahlbar.
Darüber hinaus hat man die absolute Sicherheit, Lebensmittel ohne Chemie und Pestizide auf den Tisch zu bringen, die vom Samenkorn bis zur Verarbeitung in der heimischen Küche Haus und Garten nicht verlassen haben. Ein Leben aus dem Selbstversorger-Garten ist ein Leben mit dem Kreislauf der Natur. Und diese macht bekanntlich keine Fehler. Rückschläge und Kurskorrekturen werden aber auch bei der Gartengestaltung dann und wann einmal auftauchen. Bestimmte Pflanzen sind irgendwann einfach „fertig“ – ohne dass Gärtnerin und Gärtner etwas falsch gemacht haben. Das Gärtnern lehrt uns nicht nur Geduld. Vor allem ein gewisses Maß an Respekt und Demut vor der Natur sind neben Obst und Gemüse der eigentliche Gewinn aus dieser sinnstiftenden Tätigkeit.
Was ist Permakultur einfach erklärt
Die Permakultur verdankt ihre Bezeichnung einem Kunstbegriff aus „permanent agriculture“ und meint damit einen artenreichen, dauerhaften Garten, der widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten ist, aber auch den Klimaveränderungen bis zu einem gewissen Grad trotzen kann. Je arten- und sortenreicher die Mischkultur betrieben wird, desto besser stehen die Chancen. Die Fähigkeit von Pflanzen und Tieren, einander zu bereichern und so den bestmöglichen Ertrag zu erzielen, möchte die Permakultur sich zunutze machen. Sie erlaubt daher weder Kunstdünger noch andere chemische Produkte. Der „Erfinder“ der Permakultur, der Australier Bill Morrison, wurde für seine Überlegungen zurecht mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Wichtige praktische Bestandteile eines Gartens im Sinne der Permakultur sind z. B.: Die richtige Fruchtfolge, eine optimale Mischkultur, mulchen statt bloßer Erde, die Integration von intelligenten Anlagen wie Hochbeeten, Kräuterspiralen oder Kartoffeltürmen, natürliche Schädlingsbekämpfung und der Einsatz rein biologischer Dünger.