Der Apfelbaum erfreut uns Mitteleuropäer seit 2.000 Jahren mit seinen Früchten. Wir verdanken auch seine Existenz den Römern, die frühe Formen aus Kleinasien importiert und veredelt haben. Seine Sortenvielfalt ist inzwischen überwältigend groß. Neben Kriterien wie Standort und passendem Befruchter entscheiden vor allem der Geschmack und die geplante Verwendung und Verwertung. Außerdem sind die Äpfel zu unterschiedlichen Zeiten reif, auch ihre Lagerfähigkeit ist verschieden.

Alte Apfelsorten gelten als besonders robust und auch für Allergiker geeignet. Moderne Züchtungen hingegen sind eher resistent gegen bestimmte Krankheiten wie Mehltau oder Schorf. Die hier kurz vorgestellten Sorten gelten als besonders ertragreich und eignen sich daher für den Selbstversorger-Garten am besten.

Beste Zeit zum Apfelbaum pflanzen für Sommeräpfel

Julka:
Ernte Mitte/Ende Juli
Geschmack: süß, saftig
Verwendung: Tafelobst
Am Baum und gelagert ist der Julka bis zu drei Wochen lang frisch.

Early Joe:
Ernte August bis September
Geschmack: saftig, feinsäuerlich
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsobst
Der Early Joe ist ertragreich und anspruchslos.

James Grieve:
Ernte Ende August bis September
Geschmack: süß-säuerlich mit würziger Beinote
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsobst
James Grieve ist ein hervorragender Pollenspender.

Piros:
Ernte Ende Juli bis August
Geschmack: süß-säuerlich
Verwendung: gutes Lagerobst

Beste Zeit zum Apfelbaum pflanzen für Herbstäpfel

Alkmene:
Ernte Anfang September bis Anfang Oktober
Geschmack: säuerlich
Verwendung: Wirtschafts- und Lagerobst
Ein Alkmene ist widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau, auch für Höhenlagen geeignet.

Braeburn:
Ernte Mitte Oktober
Geschmack: fruchtig-aromatisch
Verwendung: Tafelobst, lagerfähig bis April
Der Braeburn hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt und ist sehr ertragreich.

Danziger Kantapfel:
Ernte Ende September
Geschmack: Rosenaroma
Verwendung: Tafel- oder Lagerobst
Ein Danziger Kantapfel ist lange haltbar, sehr ertragreich und für Höhenlagen geeignet.

Gala:
Ernte Mitte September bis Mitte Oktober
Geschmack: süß und saftig
Verwendung: beliebtes Tafelobst

Gravensteiner:
Ernte Anfang September bis Oktober
Geschmack: aromatisch, saftig und duftend
Verwendung: Konservierung in Form von Kompott oder Mus
Die Sorte wird im Allgemeinen auch von Allergikern gut vertragen.

Beste Zeit zum Apfelbaum pflanzen für Winteräpfel

Blutapfel:
Ernte Oktober, genussreif von Dezember bis Juli
Geschmack: säuerlich, saftig
Verwendung: Tafelobst mit langer Lagerungsfähigkeit
Blutäpfel sind seit dem 16. Jahrhundert als Schmuckäpfel für Christbäume bekannt, außerdem sind sie für Allergiker geeignet, wächst auch in kargen Höhenlagen.

Goldparmäne:
Ernte September, genussreif von Oktober bis Januar
Geschmack: süß-säuerlich-nussig
Verwendung: vielseitiges Wirtschaftsobst

Kaiser Wilhelm:
Ernte Mitte Oktober, genussreif von Dezember bis April
Geschmack: würzig, säuerlich
Verwendung: Saftgewinnung, Back- und Speiseobst
Besonders für Allergiker geeignet, sehr robust und widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau.

Beste Pflanzzeit für Apfelbäume und was ist zu beachten

Für Apfelbäume ist der Herbst die beste Pflanzzeit. Sie wachsen dann am besten an und können bis zum Frühjahr gut anwurzeln.

Lichtverhältnisse

Apfelbäume mögen es gerne sonnig. Je mehr Sonne sie genießen dürfen, desto höher ist der Vitamin-C-Gehalt ihrer Früchte. Werden niedrig wachsende Sorten neben größeren gepflanzt, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese ihre kleineren Nachbarn nicht in den Schatten stellen. Hochstämmige Apfelbäume benötigen 50 bis 60 Quadratmeter, halbstämmige 30 bis 40 Quadratmeter. Für kleinere Gärten eignen sich Spalier- oder Säulenbäume.

Fruchtfolge

Ein Apfelbaum im Garten ist in der Regel ein Freund für immer. Wird es aus verschiedenen Gründen trotzdem notwendig, ihn zu fällen, gilt es für die Wahl seines Nachfolgers ein paar Dinge zu beachten. Ein alter Apfelbaum hat sich mit der Bodenbeschaffenheit bestens arrangiert. Ein junger würde meist nur schwer damit klarkommen. Grund dafür ist die sogenannte „Bodenmüdigkeit“, die den stagnierenden Gehalt an Nährstoffen und Mikroorganismen meint, der im Laufe eines Obstbaumlebens entsteht. Wenn möglich, gönnt man dem Neuzugang einen frischen Platz im Garten. Ist die Fläche knapp, kann das Erdreich rund um das Pflanzloch des Altbestandes großzügig gegen frischen Boden getauscht werden. Altes Wurzelwerk muss vollständig entfernt werden. Der neue Baum wird zwar mehr Zeit brauchen, die Chancen stehen aber gut. Bessere Nachmieter für müde Obstböden sind hingegen Gemüsebeete, Nussbäume und Beerensträucher. Vollständig erholt hat sich der Boden im Schnitt erst nach zehn Jahren.

Nachbarschaftskonflikte

Diese gibt es beim Apfelbaum zwar nicht, er schätzt aber unbedingt gute Nachbarschaft. Denn: In der Nähe eines Apfelbaums muss jedenfalls ein sogenannter Befruchter stehen. Fehlt dieser, gibt es keine Früchte! Hier eignen sich ausschließlich Apfelsorten, die zur selben Zeit blühen. Beim Kauf eines Apfelbaumes am besten immer gleich den guten Nachbarn mit nach Hause nehmen. Auskunft darüber, wer zu wem passt, gibt das Pflanzetikett und natürlich geschultes Fachpersonal. Ist an Ort und Stelle zu wenig Platz für einen weiteren Apfelbaum, kann ein Zierapfel als Befruchter einspringen.

Bodenbeschaffenheit

Apfelbäume sind genügsam und anpassungsfähig. Sie kommen gut auf Böden mit mäßigem Nährstoffgehalt klar. Eine Mischung aus Kompost und Gartenerde darf es gerne sein. Aber auch ein schwerer Lehmboden eignet sich, da er Wasser für längere Zeit gut speichern kann.

Bewässerung

Junge, frisch eingepflanzte Bäume sollten regelmäßig bewässert werden. Sind sie gut angewachsen und erfreuen ihre Besitzer mit den ersten Blüten, kann der Natur ihr Lauf gelassen werden. Bei längeren Trockenperioden im Hochsommer freut sich aber auch der Apfelbaum über ein wenig künstlichen Regen aus dem Rasensprenger.